Im letzten Lehrgang hatte ich in einer 2. Klasse einen Schüler in CGFZ (Fachzeichnen). In diesem Fach ist der Schüler 5 Wochen bei mir (technisches Zeichnen mit Hand) und danach 5 Wochen bei einem Kollegen (zeichnen mit Auto-CAD). Bei mir war der Schüler fast nie anwesend und gab mir auch nicht die geforderten Zeichnungen ab. Erst nach mehrmaligen nachfragen bekam ich einige Zeichnungen von ihm. Diese waren aber auch sehr schlecht gezeichnet, sodass der Schüler mit „Nicht genügend“ zu benoten wäre.
Deshalb suchte ich ein Gespräch mit dem Klassenvorstand. Er erzählte mir, dass dieser Schüler auch in den anderen Gegenständen nur selten anwesend ist und auch schlechte Noten hat. Der KV hatte bereits ein Gespräch mit dem Lehrlingsausbilder. Dieser erklärte ihm, dass der Schüler beim Schnuppern in der Firma und in der ersten Zeit als Lehrling sehr engagiert war, aber im Laufe der Zeit das Interesse an der Arbeit immer schlechter wurde. Nach Aussagen des Lehrlingsausbilder sollte der Schüler auch negativ benotet werden.
Beim Kollegen in Auto-CAD war der Schüler aber öfters anwesend und stand bei ihm zwischen „Genügend“ und „Nicht Genügend“. Die Note setzt sich aus beiden Noten zusammen. Nach längerer Diskusion einigten wir uns dann dem Schüler ein „Genügend“ ins Zeugnis zu geben. Der KV meinte, wir hätten dem Schüler ein „Nicht genügend“ geben sollen.
Wie hättet ihr diesen Schüler benotet?