Regel 16: Nutzen Sie die Konzepte des handlungsorientierten Lernens!

Regel 16: Nutzen Sie die Konzepte des handlungsorientierten Lernens!

von Philipp Armbrust -
Anzahl Antworten: 3

Handlungsorientiertes Lernen zielt darauf ab, dass Lernende durch Erfahrungskontexte Kompetenzen entwickeln können, indem sie aktiv handeln, reflektieren und neue Begriffe sowie Perspektiven erproben. Die berufliche Bildung orientiert sich seit den 1980er Jahren verstärkt an der beruflichen Handlungskompetenz. Dabei wird betont, dass die psychologische Handlungstheorie (beispielsweise Hans Aebli), die Wechselwirkung zwischen Denken und Handeln hervorhebt.

Die Wirksamkeit dieses Ansatzes zeigt sich darin, dass Lernen nicht rein theoretisch stattfinden kann, sondern durch Aufgaben und Situationen, die neue Interpretationen und Handlungen erfordern. Ein handlungsorientierter Unterricht fördert nachhaltiges Lernen, indem dieser die Lebenswelt der Lernenden einbezieht.

Zitat Horst Siebert (2017): Lerninhalte sind Identitäts- und Identifikationsangebote. Jeder Inhalt wird von jedem Teilnehmer – je nach Lebensgeschichte und Lebenslage – unterschiedlich wahrgenommen, gedeutet, akzeptiert, abgewehrt. Eine rein sachlogische Didaktik ist wenig Erfolg versprechend.

Das Verknüpfen von und Handlungslogik wird durch das Vierstufenmodell unterstützt, das aus der Aufgabe-Übergabe-Situation, dem selbstständig-produktiven Erschließen, der Präsentations-Situation und der Besprechungs-Situation besteht. Dieses Modell fördert lebensnahe Problemlösungsprozesse und hilft den Lernenden, ihr Wissen in konkreten Handlungssituationen anzuwenden.

Zum Beispiel habe ich in meinem Informatikunterricht zur Datenbankentwicklung die Aufgabe gestellt, eine relationale Datenbank für ein fiktives Autohaus zu erstellen. Die SuS sollten Tabellen für Autos, Kunden, Verkäufe, Serviceaufträge usw. abbilden können.

Die SuS arbeiteten in Gruppen und entwickelten ihre Datenbankmodelle, die anschließend diskutiert wurden. Im zweiten Schritt wurden die passenden SQL-Statements erstellt, die dann in der Klasse präsentiert wurden.

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Re: Regel 16: Nutzen Sie die Konzepte des handlungsorientierten Lernens!

von Michael Kropfberger -
also ich finde das sehr handlungsorientiertes Unterrichten, besonders weil es hier um Autos geht, was immer bei SuS sehr realtiaetsnah ist, besonders wenn alles in der 1. Normalform bleibt! SQL oder noSQL ist halt immer die Frage. SuS werden hier zum Denken angeregt. Und handeln entsprechend... schoene Weihnachten! :)
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Re: Regel 16: Nutzen Sie die Konzepte des handlungsorientierten Lernens!

von Emanuel Kressnig -
Für den Informatikunterricht sehe ich hier das Potential, die SuS je nach Interesse abzuholen. Handlungsorient je nach Interesse bzw. Klassenweise die Interessen zu clustern (z.B. Fußball, Gaming, etc.). Den Ansatz mit dem Autohaus finde ich auch sehr gut, aber je nach Jahrgang wird hier das Interesse etwas größer oder kleiner sein (höhere Jahrgänge mit Auto mehr, niedrigere Jahrgänge mit Moped eher weniger). Aber die Idee, die SuS so zu motivieren finde ich sehr gut.
Schöne Weihnachten :)
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Re: Regel 16: Nutzen Sie die Konzepte des handlungsorientierten Lernens!

von Christopher Pucher -
Wie bereits erwähnt wurde, sehe ich besonders im Informatikunterricht großes Potenzial für dieses Konzept. Es ist deutlich einfacher und auch motivierender, eine Anwendung zu programmieren, die in der Praxis benötigt wird und für die in der Klasse ein allgemeines Interesse besteht. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Lotto-Apparat. Gerade bei diesem Beispiel zeigen die Schülerinnen und Schüler immer besonders viel Interesse, da wohl jeder gerne ‚Millionär‘ wäre.