Handlungsorientiertes Lernen zielt darauf ab, dass Lernende durch Erfahrungskontexte Kompetenzen entwickeln können, indem sie aktiv handeln, reflektieren und neue Begriffe sowie Perspektiven erproben. Die berufliche Bildung orientiert sich seit den 1980er Jahren verstärkt an der beruflichen Handlungskompetenz. Dabei wird betont, dass die psychologische Handlungstheorie (beispielsweise Hans Aebli), die Wechselwirkung zwischen Denken und Handeln hervorhebt.
Die Wirksamkeit dieses Ansatzes zeigt sich darin, dass Lernen nicht rein theoretisch stattfinden kann, sondern durch Aufgaben und Situationen, die neue Interpretationen und Handlungen erfordern. Ein handlungsorientierter Unterricht fördert nachhaltiges Lernen, indem dieser die Lebenswelt der Lernenden einbezieht.
Zitat Horst Siebert (2017): Lerninhalte sind Identitäts- und Identifikationsangebote. Jeder Inhalt wird von jedem Teilnehmer – je nach Lebensgeschichte und Lebenslage – unterschiedlich wahrgenommen, gedeutet, akzeptiert, abgewehrt. Eine rein sachlogische Didaktik ist wenig Erfolg versprechend.
Das Verknüpfen von und Handlungslogik wird durch das Vierstufenmodell unterstützt, das aus der Aufgabe-Übergabe-Situation, dem selbstständig-produktiven Erschließen, der Präsentations-Situation und der Besprechungs-Situation besteht. Dieses Modell fördert lebensnahe Problemlösungsprozesse und hilft den Lernenden, ihr Wissen in konkreten Handlungssituationen anzuwenden.
Zum Beispiel habe ich in meinem Informatikunterricht zur Datenbankentwicklung die Aufgabe gestellt, eine relationale Datenbank für ein fiktives Autohaus zu erstellen. Die SuS sollten Tabellen für Autos, Kunden, Verkäufe, Serviceaufträge usw. abbilden können.
Die SuS arbeiteten in Gruppen und entwickelten ihre Datenbankmodelle, die anschließend diskutiert wurden. Im zweiten Schritt wurden die passenden SQL-Statements erstellt, die dann in der Klasse präsentiert wurden.