Regel 19: Erweitern Sie Ihr Methodenrepertoire!

Regel 19: Erweitern Sie Ihr Methodenrepertoire!

von Emanuel Kressnig -
Anzahl Antworten: 2

Ein breites Methodenrepertoire ist essenziell für dynamisches, nachhaltiges Lehren und Lernen. Entscheidend ist die aktive Einbindung der Lernenden, um Methoden individuell und situativ anzupassen.

  • Ressourcen und Inspiration: Bücher und Online-Quellen bieten Anregungen, ersetzen aber nicht eigene methodische Kreativität, die durch praktische Erprobung lebendiger Methoden gefördert wird.
  • Fortbildung und Austausch: Fortbildungen und kollegialer Austausch unterstützen die Weiterentwicklung und Reflexion der eigenen Methodenpraxis.
  • Rolle der Lernenden: Lernende sollten an der Auswahl und Gestaltung der Methoden beteiligt werden, um nachhaltiges, eigenständiges Lernen zu fördern.
  • Transformation der Unterrichtskultur: Statt traditioneller Frontaldidaktik ist ein wertschätzender Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden notwendig.
  • Praktische Schritte: Lehrende sollten neue Methoden erproben, sich von starren Konzepten lösen, den Austausch suchen, eigene Methoden entwickeln und regelmäßig reflektieren. Die Eigenständigkeit der Lernenden soll durch weniger Lehrvorträge und mehr Interaktion gestärkt werden.

Ziel ist ein gemeinsamer Lernprozess, in dem Selbstlernkompetenzen entstehen.

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Anzuwendende Unterrichtssituation – Laborunterricht im Bereich Mechatronik

In diesem offenen und praxisorientierten Ansatz stehen eigenständiges Experimentieren, kreative Problemlösung und kollaboratives Lernen im Mittelpunkt: LEBENDIG

  • Loslassen: Lernende formulieren selbst Problemstellungen aus dem Alltag, z. B. defekte Geräte, und entwickeln Zielsetzungen für ihre Experimente.
  • Erweitern: Statt vorgefertigter Pläne erhalten die Lernenden Materiallisten und offene Aufgaben, um eigene Schaltungen zu entwerfen und verschiedene Lösungswege zu erproben. Ergebnisse werden z. B. digital dokumentiert.
  • Beraten: Austausch mit Kollegen über effektive Methoden fördert neue Ideen.
  • Erfinden: Lernende experimentieren mit kreativen Ansätzen, z. B. absichtlich fehlerhafte Schaltungen, um Messfehler zu simulieren und Lösungskompetenzen zu stärken.
  • Nachhalten: Routinen werden durchbrochen, und die Reflexion des eigenen Lernprozesses wird gefördert.
  • Dosieren: Theorieinputs werden knapp gehalten, Lernende erarbeiten praktische Anwendungen eigenständig.
  • Interagieren: Im Dialog reflektieren Lernende ihre Methoden und teilen ihre Ergebnisse in Gruppen.
  • Gestalten: Der Unterricht wird als gemeinsamer Lernprozess gestaltet, Ergebnisse und Methoden fließen in ein gemeinsames digitales „Methodenhandbuch“.

Dieser Ansatz fördert selbstständiges Lernen, methodische Kompetenz und Teamarbeit.


THINK DIFFERENTLY ;)


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Re: Regel 19: Erweitern Sie Ihr Methodenrepertoire!

von Philipp Armbrust -
Wir arbeiten im SPL-Unterricht ein Semester mit Raspberry Pi, wobei grundlegende Funktionalitäten vorgezeigt werden. Danach müssen die SuS ihr eigenes Smart-Home-System realisieren (z.B.: Steuerung von Beleuchtung, Temperatursensor - Wetterstation, Überwachung, usw.). Die Umsetzung erfolgt in Teams und die Ergebnisse sind überzeugend. Von kreativen Lösungen für alltägliche Herausforderungen bis hin zu technisch anspruchsvollen Anwendungen zeigen die SuS, wie sie ihr Wissen praktisch umsetzen können. Diese Projekte fördern nicht nur die technischen Fähigkeiten, sondern auch die Teamarbeit, Kreativität und Eigeninitiative.
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Re: Regel 19: Erweitern Sie Ihr Methodenrepertoire!

von Bernhard Melcher -
Die beschriebene Methode funktioniert sehr gut im Projektunterricht und auch in Laborübungen, weniger gut im fachtheoretischen Unterricht. Es erfordert auch eine gewisse geistige Reife der SuS, und diese ist in den Klassen ungleichmäßig verteilt. Lebendige Methoden, neue Methoden, kollegialer Austausch, methodische Kreativität sind aber in allen Fächern wünschenswert. SuS sollen letztlich nicht reproduzieren, sondern reflektieren und transformieren....