Regel 1 - Überprüfen sie ihre eigene Lernfähigkeit

Regel 1 - Überprüfen sie ihre eigene Lernfähigkeit

von Manuel Wiegele -
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Regel 1 - Überprüfen sie ihre eigene Lernfähigkeit


Die Regel Nummer 1 beschäftigt sich mit der Frage, wie Menschen lernen bzw. gewohnt sind zu lernen und warum viele von uns im Laufe der Zeit das Vertrauen in ihre eigenen Lernfähigkeiten verlieren.

Beschrieben wird unter anderem die enorme Lernfähigkeit des Menschen. Rolf stellt fest, dass sich viele Menschen durch das klassische, schulische System vom Thema Lernen entfremden.

Besonders kritisiert wird, dass die traditionelle schulische Lernerfahrung das Lernen oft mit unangenehmen Gefühlen wie Angst und Versagen verbindet, wodurch viele Menschen das Lernen als unangenehm empfinden und das Bedürfnis nach kontinuierlicher Weiterbildung verlieren.

Ein wichtiger Punkt in dieser Regel ist auch, dass Lernen nicht nur in der Schule stattfindet, sondern vor allem auch außerhalb zum Beispiel beim Ausüben von Hobbies, durch individuelle Interessen oder durch praktische Erfahrungen. Erwachsene lernen, so Rolf, oft mehr außerhalb der Schule als in Bildungseinrichtungen.

Weiters wird hervorgehoben, dass Menschen ihre Neugier und die Fähigkeit, selbst zu lernen, verlieren können. Dies wird als „gelernte Hilflosigkeit“ bezeichnet. Viele Menschen glauben, dass sie nicht mehr lernen können, wenn sie etwas nicht sofort verstehen oder es ihnen schwerfällt bestimmte Inhalte aufzunehmen und festzuhalten. Dies führt dazu, dass sie nicht mehr in der Lage sind, selbstständig zu lernen oder sich neue Fähigkeiten anzueignen.

Die Kluge Lehre empfiehlt, dass Lernen ein lebenslanger und selbstbestimmter Prozess sein sollte. Anstatt den Lernenden ständig zu belehren, sollten Lehrer sie dabei unterstützen, selbst zu lernen und ihre Neugier zu fördern. So kann jeder Mensch weiterhin neue Fähigkeiten erlernen, auch nach der Schulzeit.


Zusammengefasst: 

Laut Rolf Arnold brauchen wir eine Neuorientierung des Lernens, weg von traditionellen, schulischen Modellen hin zu einem Lernansatz, der die natürliche Lernfähigkeit des Menschen berücksichtigt und fördert. Es wird empfohlen, das Lernen als einen kontinuierlichen und selbstgesteuerten Prozess zu verstehen, der nicht an formelle Bildungsinstitutionen gebunden ist.

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Ich persönlich sehe es als große Herausforderung negative Erlebnisse aus dem bisherigen Bildungsleben meiner SuS durch mein eigenes Wirken ins Positive zu wandeln oder deren vermeintlich verloren gegangene Lernfähigkeit mit ihnen gemeinsam wiederzufinden. Ich teile die Ansätze dieser Regel zu 100% bin aber auch der Meinung, dass der größte Hebel zur Änderung dieser klassischen Strukturen in den frühen Schulstufen liegt und ich als Lehrender an einer berufsbildenden höheren Schule nur mehr begrenzte Möglichkeiten habe schlechte Lernerfahrungen zu egalisieren oder gar ungeschehen zu machen.



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Re: Regel 1 - Überprüfen sie ihre eigene Lernfähigkeit

von Nicola Schnabl-Schoenberger -
Lebenslanges Lernen sehe als Notwendigkeit bei dem Bedürfnis sich Weiterzuentwickeln. Lernen sehe ich dabei als einen ebenso entwicklungsabhängigen Prozess. In jeder Lebensphase steht man im Hinblick auf Lernerfahrungen, Lebenserfahrungen und Interessen auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen bzw. Fundamenten auf denen man aufbaut. Lernen zum jetzigen Zeitpunkt baut auf einem gänzlich anderen Erfahrungsgerüst auf, darauf greife ich nun immer wieder zurück bzw. bildet es mein Lernfundament. Wohingegen das Lernen gänzlich neuer Themen selbst, die nicht in alltäglichen Erfahrungen eingebetteten sind, nicht mehr so unbedarft und schnell vonstatten gehen.
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Re: Regel 1 - Überprüfen sie ihre eigene Lernfähigkeit

von Kristina Zivny -
In meiner Tätigkeit als Referentin in der Erwachsenenbildung kann ich sehr oft beobachten, dass die Teilnehmer:innen zumeist negative Lernerfahrungen gemacht haben und diese auch noch lange nach der Schulzeit nachwirken, oftmals auch blockieren. Viele Leute die in meinen Kursen sitzen stehen vor der Herausforderung viele Jahre nach ihrer Schulzeit erstmals wieder zu lernen, Texte zu lesen, das Gelesene in eigenen Worten wiedergeben oder eine Facharbeit zu schreiben.
Meistens ist die intrinsische Motivation aber so groß, dass man die Erwachsenen mit ein wenig Unterstützung wieder freudvoll ins Lernen begleiten kann. Auch hierbei ist der Einsatz von unterschiedlichen Methoden von Vorteil, um die Lernfreude zu wecken und das lebenslange Lernen zu fördern.
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Re: Regel 1 - Überprüfen sie ihre eigene Lernfähigkeit

von Paul Laggner -
Lernen und Fehler machen soll in der Schule positiv behaftet sein. In diesem geschützten Raum gibt es bei Fehlern keine wirtschaftlichen Konsequenzen und gerade durch (aufgearbeitete und besprochene) Fehler lernt man. Ein Fehler bedeutet ja oft nur, dass man etwas noch nicht ganz verstanden hat.
Aus diesem Grund kann ich dieser Regel zustimmen.
Ich versuche meinen SuS bei "Fehlern" immer Hilfestellungen zu geben, die sie erkennen lassen, ab welchen Punkt sie nicht verstanden haben. Bei vielen SuS habe ich das Gefühl es ist neu für Sie individuelle Fragen zu stellen und individuelle Antworten zu bekommen.